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Corona-Reden

Corona-Regel: Rücksichtnahme

 

Die große Frage bezüglich Corona und der Coronamaßnahmen ist, welche Bibelstellen kann man denn überhaupt anwenden, wenn in der Bibel nichts von Corona steht.

Wir brauchen etwas, was wir sinngemäß auf die heutige Situation übertragen können.

Ich habe vorhin schon darauf hingewiesen, dass der endzeitliche Bezug schwierig ist. Ja, es ist bezüglich Endzeit auch von Seuchen die Rede. Aber

aus diesen lässt sich kein VERHALTEN ableiten.

Andere aktuelle Bezüge passen einfach nicht.

Und die nahe Wiederkunft von Jesus ist schon deshalb ein Problem, weil es aktuell keine einheitliche Braut Christi gibt.

Die Meinung, ein paar Leute heute seien richtig, die Masse der Anderen liegen falsch, halte ich für sehr bedenklich unter gesamtbiblischen Aspekten.

Auch wenn wir von Wenigen lesen, die gerettet werden, so gibt es auch wieder andere Stellen von der riesigen Schar von Nachfolgern, die niemand zählen kann…

Alle Auslegungen dazu haben immer auch subjektive Aspekte.

Niemand sollte meinen, dass er die letztgültige Auslegung hat.

Zu allen Zeiten gab es Auslegungen, die den jeweiligen gesellschaftlichen Kontext zugrunde legten. Dieser Kontext ändert sich ständig.

 

Ich glaube, dass Gott bewusst eine konkrete Ableitung aus den biblischen Schriften nicht zulässt, weil wir sonst nicht mehr wachsam sind und unaufmerksam werden.

Zu keiner Zeit war m. E. die Naherwartung der Wiederkunft von Jesus so ausgeprägt, wie in der ersten Generation der an Ihn Glaubenden.

Wir sind jetzt etwa 2.000 Jahre später.

 Die Naherwartung hält unsere Aufmerksamkeit auf einem hohen Level.

Jesus sagt, dass der glücklich ist, den er bei seiner Wiederkehr in einer bestimmten Haltung findet (Lukas 12, und Matthäus 24):

Da ist von den treuen Dienern oder Verwaltern die Rede, die sich um die ihnen anvertrauten Menschen kümmern und sie versorgen.

Im Gegensatz zu den Leuten, die ihre Position zu ihrem eigenen Vorteil nutzen und gar ihre Leute schlagen oder missbrauchen…

Ich möchte diese Stellen nicht bis ins Letzte auslegen.

Vom Sinn her lässt sich schließen, dass diejenigen in der letzten Zeit besonders gut vorbereitet sind, die ihre Aufgaben kennen und gewissenhaft ausführen.

Daraus ergibt sich die Frage, welches ist denn meine mir von Gott zugewiesene Aufgabe?

Die nächste Frage ist, wie denn meine Beziehung zu denen ist, die mir anvertraut sind oder mit denen ich zusammenarbeite…

Sinngemäß könnte man dann überlegen, ob ein sich gegenseitiges Disqualifizieren, wer angeblich antichristlichen Tendenzen nachläuft, nicht einem Schlagen der Mitarbeiter gleichkommt, die treu in der Arbeit stehen, nur vielleicht nicht meine Meinung teilen…

Es gibt gute Gründe, mit unserer Meinung zurückhaltend und vorsichtig zu sein und nicht vorschnell Einschätzungen vorzunehmen…

 

Paulus beschäftigt sich im Römerbrief und im 1. Korintherbrief mit dem Thema „Götzenopferfleisch“.

Meiner Meinung nach könnte es ein Anhaltspunkt sein, wie wir uns dem Thema „Corona-Regeln“ nähern können.

Es geht dabei um folgende Gedankengänge:

- Heiden opferten Göttern oder dem Kaiser Tiere. Das Fleisch der Tiere konnte anscheinend nicht von den Opfernden selbst verzehrt werden, weil zu viel davon übrig war. Daher wurde es günstig auf Fleischmärkten verkauft.

Fragestellung: Wer sich nur das günstige Fleisch von Götzenopfern leisten konnte, machte er sich schuldig, wenn er das isst?

- Götzenopfer geht natürlich unter Aspekten des Glaubens gar nicht. Im ersten Teil der Bibel (Altes Testament) war das bei Todesstrafe verboten.

Also durfte ein Christ doch kein Götzenopferfleisch essen, weil er sich dann quasi auf die Seite von Götzendienern stellt, oder?

- Andererseits gab es die theologisch durchaus bedenkenswerte Auffassung, dass es ja gar keine anderen Götter gibt als den EINEN Gott. Dementsprechend wäre das Fleisch „neutral“. Man könnte es essen, weil der Opferkult ja eh einem nicht existierenden Gott gilt.

 

Nun gab es aus diesen verschiedenen Meinungen heraus verschiedene Gruppen von Menschen:

Die Einen, die sich ,stark‘ fühlten, die Götzenopferfleisch auch öffentlich aßen, weil es ja keine anderen Götter gibt.

Diese schauten etwas hochmütig auf die „Schwachen“, die Sorge hatten, sich mit dem Götzenopferfleisch zu versündigen und dabei ein schlechtes Gewissen hatten.

 Daraus hatte sich anscheinend in Korinth ein Konflikt entwickelt, den Paulus zu klären hatte. Kein leichtes Unterfangen.

 

Aber Paulus löste ihn meiner Meinung nach sehr souverän:

- Wer meint, dass er ,stark‘ ist, kann ja das Götzenopferfleisch essen. Aber es gibt Regeln dafür:

a) Die „Starken“ sollen Rücksicht nehmen auf die „Schwachen“! Wenn Du Glauben hast, hab ihn bei dir selbst! Der „Schwache“ soll wegen Dir nicht in einen Gewissenskonflikt geraten. Also iss das Götzenopferfleisch dort, wo keiner dabei ist, der damit Probleme hat.

b) Wenn ein Heide einen solchen Starken zum Essen einlädt und ausdrücklich sagt, es ist Götzenopferfleisch, dann soll er es nicht essen! Hier geht es darum, dem Heiden klar zumachen, dass man sich mit dem Götzenkult nicht eins macht, als gäbe es doch Götter außer dem EINEN.

Interessant ist bei beiden Fällen, dass es hier nicht um sich selbst und seinen eigenen Glauben geht, sondern um RÜCKSICHT auf den Anderen.

 

Was können wir daraus für Corona ableiten?

Heute gibt es scheinbar auch Starke und Schwache in der Pandemie. Aber allgemein gibt es – wie wohl damals auch – wenig Rücksicht.

Es gibt welche, die halten sich für stark, und meinen im Glauben jede Coronamaßnahme ablehnen zu können, weil sie meinen, unter dem Schutz Gottes zu stehen.

Und es gibt Leute, die sehen in der Pandemie die Gefahr, dass sie das eigene Leben wie auch das der Anderen bedroht. Man mag diese Leute, die die Mehrheit der Bevölkerung darstellen, für schwach halten. Aber sie übernehmen VERANTWORTUNG. Sie haben Sorge, dass die Entwicklung der Pandemie zu viele Menschenleben fordert, und deswegen sind sie für die Einhaltung von Schutzmaßnahmen und lassen sich auch impfen.

Schließlich gibt es noch die Meinung, dass diese ganzen Corona-Maßnahmen dämonischer oder antichristlicher Natur ist, und dass man deswegen als Christ strikt dagegen sein muss. Dies äußert sich bis hin zu strikter Staatsfeindlichkeit.

 

Zur ersten Gruppe sei nun gesagt, ja sicher, kann man Glauben haben, dass man von Gott bewahrt bleibt.

Leider zeigt es sich, dass vielen solcher Glaubenden dieser Glaube nicht geholfen hat.

Man kann also schlecht von den vermeintlich Schwachen verlangen, sich den Corona-Maßnahmen zu verweigern.

Auch darf so ein „Starker“ nicht meinen, er stünde im Glauben besser da. Paulus hat diese Wertung nicht getroffen.

Was unser Glauben wert war, wird sich erst in der Ewigkeit zeigen. Und das ist gut so.

Ergänzen möchte ich: Wer seine Entscheidung im Glauben so getroffen hat, sollte sich allerdings nicht wundern, wenn sein Verhalten sanktioniert wird.

Und: Es stellt keine Verfolgung wegen seines Glaubens im biblischen Sinne dar. Es hat ja niemand verlangt, seinen Glauben an die Rettung durch Jesus zu verleugnen.

 

Zur zweiten Gruppe würde ich sagen, sie geht sehr pragmatisch an die Sache heran, was gut ist. Aber ihr fehlt manchmal wirklich Glaube.

Wir dürfen in allem nicht in Panik fallen, sondern bei allem begründeten Handeln brauchen wir ein gesundes Grundvertrauen in Gottes Bewahrung und Hilfe. Aus Ihm nehmen wir auch die Kraft für alles Handeln.

 

Zur dritten Meinung: Paulus hatte zur Zeit des Römischen Reiches nicht den Eindruck vermittelt, dass man gegen jegliche Form weltlicher Herrschaft sein müsste. Ich vermute, dass die Zeit damals deutlich antichristlicher war als westliche Demokratien heute.

Wen wir uns also Paulus anschließen wollen, sollten wir sagen: Wenn Regierungen ausdrücklich antigöttliche Positionen einnehmen, wodurch wir gezwungen wären, unseren Glauben – die Rettung und Erlösung durch Jesus, den Christus - zu verleugnen, dann sollten wir Abstand nehmen.

Eingeschränkte Versammlungen, die dem Wohl der Bevölkerung dienen, entsprechen dem nicht. Erst recht nicht, wenn die Kirchen mehr Freiheiten genießen als andere Einrichtungen.

Aus meiner Sicht und vor allem aus dem Gebot der Liebe ist, wie vorher schon ausgeführt, das Antichristliche der Situation eher, wenn Christen sich untereinander verunglimpfen oder bekämpfen wegen der Corona-Maßnahmen. Wir sollten einander in Liebe tragen, gerade bei unterschiedlichen Meinungen.

Keine einzige Corona-Maßnahme hat je dazu geführt, dass man seinen Glauben an Gott verlassen müsste.

Als Christen müssen wir zusammenstehen.

 

In der Folge möchte ich noch einige Worte von Jesus betrachten, auch die können uns weiterhelfen.

Und es gibt tatsächlich Punkte, wo wir selbstbewusst aufstehen müssen, auch gegenüber den Regierenden.

Diese finden sich aber an ganz anderer Stelle, wie wir sehen werden.

 

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