Corona-Reden
Corona – ein Endzeitphänomen?
Ehrlich gesagt, mir ist es anhand dem zuvor geschriebenen fast unangenehm, über Endzeit zu schreiben…
Wie gesagt, ich lebe in dem Bewusstsein von notwendigen Veränderungen und dass Gott uns in dieser Krise auf die Chancen aufmerksam machen will, die sich aus den Veränderungen ergeben.
Ich glaube an eine neue Qualität von Gemeinde, an eine neue Qualität von geistlicher Einheit, weit über das hinaus, was wir bisher gesehen haben, auch weit über alle bisherigen Differenzen, Irrtümer und alles Misstrauen hinaus.
Ich glaube an eine Gemeinde, die sich wieder stärker darauf fokussiert, die Menschen in unserem Umfeld zu erreichen.
Eine Gemeinde, wo das „allgemeine Priestertum der Gläubigen“ tatsächlich wieder praktisch relevant wird.
Wo wir merken, dass wir einander brauchen, und dass wir auch einander wollen und ohne einander nicht mehr können.
Ich spreche hier von tiefen inneren Beziehungen, die durch den Heiligen Geist entstehen. Dieser Geist, der unsere Herzen verändert, der Kraft hat, weit über die gesellschaftlichen Umstände und Krisen hinaus…
Was hat das mit Endzeit zu tun?
Nun, ich bin überzeugt, dass Endzeit bedeutet, dass Jesus wiederkommt und eine wunderbar aussehende, einfach nur herrliche Braut in Empfang nimmt:
Seine Gemeinde.
Ehrlich gesagt, ich träume von dieser Braut, dass es sie so geben wird.
Aber ich kann sie praktisch heute noch nicht erkennen.
Ich sehe die Herausforderung, mit meinem Handeln darauf hin zu arbeiten, dass es zu dieser herrlichen Gemeinde kommt. Ich stelle es mir grandios vor, wenn dann Jesus diese Braut zu sich holt.
In der Bibel lesen wir von einer Art Geburtswehen bis dahin…
Das bedeutet, alles, was uns jetzt Leid verursacht, Schmerzen, und Kraft, Geduld, Ausdauer kostet, all das dient dazu, dass diese Braut vorbereitet wird.
Wenn ich das recht verstehe, ist mit all den Endzeitberichten und Prophetien in der Bibel doch „nur“ gemeint: Lasst Euch herausfordern, auf das Ziel hinzuarbeiten, weil es sich lohnt.
Jede Not, jede Herausforderung dient dazu, dass die Gemeinde, die Braut mehr und mehr das Aussehen bekommt, wie Gott sich das vorstellt.
Ich habe mit den kursierenden endzeitlichen Auslegungen bezüglich Corona aus verschiedenen Gründen ein Problem:
- Viele „Redner“ im Internet suchen nach Klickzahlen. Vielleicht würden sie es so nicht sagen… Aber Klickzahlen bedeuten „Anhänger“. Je mehr Anhänger, desto glaubwürdiger erscheint man… Leider bekommt man mehr Anhänger, je abenteuerlicher die Behauptungen werden. Seltsame Meinungen werden virulent, das haben sie mit dem Corona-Virus gemeinsam.
- Ein weiteres Problem: Man beurteilt sich gegenseitig danach, welche Stellung man zu der Pandemie oder den getroffenen Maßnahmen bezieht.
Das Schlimme dabei ist, dass man diese Positionierung auf die Beziehung des Einzelnen zu Gott, oder zu Jesus überträgt und meint, daraus eine geistliche Einschätzung der Person ableiten zu können.
- Nun ist die Menge der Menschen, ob sie nun für die jeweiligen Corona-Maßnahmen sind oder nicht, keinesfalls homogen. Es gibt keine zwei Richtungen, sondern tausende Richtungen, so wie es Meinungen gibt.
Es gibt einfach zu viele vermeintliche Experten. Das wäre in sich nicht so dramatisch, man kann sich immer mal irren. Aber wenn jeder darauf besteht, dass er Recht hat, wird er zwar ein gewisses Klientel um sich sammeln, aber es bilden sich viele andere Klientele, die im günstigeren Fall eine andere Richtung einschlagen, im ungünstigen Falle bekämpft man sich.
Aus meiner Sicht ist die passendste Endzeitbibelstelle für unsere Zeit der Corona-Pandemie die aus Matthäus 24, Worte von Jesus:
10 Dann werden sich viele vom Glauben abbringen lassen.
Sie werden sich gegenseitig verraten und einander hassen.
11 Viele falsche Propheten werden auftreten
und viele von euch in die Irre führen.
12 Weil der Ungehorsam gegen Gottes Gesetz immer größer wird,
wird die Liebe bei vielen Menschen erkalten.
13 Aber wer bis zum Ende standhält, wird gerettet werden.
Angesichts vieler Nöte und Verfolgung werden viele den Weg des Glaubens verlassen.
Mir ist auffällig: In der Pandemie-Situation lassen sich viele Christen auf Spekulationen ein, sie versuchen Bibelstellen zu finden, um ihre Position bezüglich Corona und den Maßnahmen zu begründen.
Aber vom schlichten Glauben, diesem gesunden Urvertrauen, dass Gott alles in seiner Hand hat, dass ER alle Dinge zum Guten lenkt, dass sein Auftrag für uns, allen Menschen die Guten Nachricht von Jesus zu bringen, gerade jetzt wichtig ist, von diesem Glauben sind Viele abgekommen.
Dafür spricht leider auch, dass Risse entstanden sind, quer durch christliche Gemeinden und Familien.
Diese Risse sind ein Zeichen dafür, dass man für seine eigene Meinung eifert, aber Gottes Anliegen aus dem Blick verloren hat.
Sie werden „einander hassen und verraten“. Wir sehen das im Internet, welcher Hass sich da teilweise Bahn bricht. „Verrat“ würde ich da sehen, wo Bruderschaft im Dienst für Jesus leichtfertig auf‘s Spiel gesetzt wird oder gar nicht mehr möglich ist.
Dann gibt es Propheten, die viele in die Irre führen. Aktuell haben wir eine Masse an Propheten, jeder prophezeit etwas Anderes. Wenn es denn die Gemeinde aufbauen würde! So aber überbietet man sich gegenseitig mit ausgefallenen Theorien, die das Evangelium in seiner Ausbreitung behindern.
Dann sagt Jesus, dass die Liebe in Vielen erkalten wird.
Wenn ganze Gemeinden sich spalten an Fragen, ob man sich gegen Corona impfen lässt oder nicht, da wird Liebe kalt.
Wenn christliche Familien auseinander brechen an der unterschiedlichen Meinung zu den Corona-Maßnahmen…
Was ist denn nun antichristlich! Die Corona-Maßnahmen? Nicht viel mehr der Hass, mit dem Geschwister sich trennen und Gemeinden schaden???
Beschmutzt nicht der Hass die Braut Christi?
Wird nicht durch Lieblosigkeit die Gemeinde gehindert, sich zu entwickeln und ihren Auftrag in der Welt auszufüllen?
Wenn es eine endzeitliche Bedeutung von Corona gibt, dann in uns zu gehen und umzukehren von unserer Lieblosigkeit der Braut Christi gegenüber…
In den nächsten Gedanken möchte ich darauf eingehen, was das bedeuten kann...
Hier geht es weiter: "Corona-Regel: Rücksichtnahme"